Mittwoch, 29. Mai 2013

Fragment #3: Der Schrei

Vor ihm liegt die Welt zerbrochen und in Scherben. Seine Arme sind empor gereckt, seine Finger leicht gekrümmt, als wollten Sie noch umfassen, was nicht mehr ist. Seine Augen sind zusammengekniffen, der Mund ist zu einem Schrei geöffnet.

Dann, als sich der Klang in der Endlosigkeit verloren hat, sinkt er zusammen. Um ihn ist alles Dunkelheit und Stille. Nur in weiter Ferne zittern lautlos und kaum erkennbar wenige Sternpunkte.

Erst nach langer Zeit richtet er sich wieder auf. Sein Blick ist trostlos und wandert durch den Raum. Dort, wo die Sterne zittern, wartet die nächste Welt, gebrochen zu werden.

Dienstag, 28. Mai 2013

Fragment #2: Die Stimme

Sie schallt von den Gebirgen hinab in die Täler und überstreift tief das Land. Wie ein kühler Windhauch überstreicht sie die Felder und raschelt in den Bäumen, dass einige der Vögel empor fliegen. Wie von hinter den Wolken erklingt sie und legt sich wie ein Teppich über die Welt zu Erden. Im Turm eines Kloster beginnt hell eine Glocke zu läuten. Davor steht ein Mann. Er ist in weiße Gewänder gehüllt und krumm herab gebeugt. Nur spärlich ist seiner Schädel noch von Haaren bewachsen. Seine Knie sind bereits schmutzig und wieder sinkt er nun hinab auf den feuchten Boden. Hätte er Augen, er würde weinen.

Fragment #1: Der Mann auf dem Feld


[Weil ich in Sachen Malen/Zeichen (darum ging's hier ja ursprünglich) in den letzten Monaten ziemlich ernüchtert und »leer« war und es wohl noch etwas dauern wird, bis ich wieder was »Vorzeigbares« fertigbekomme, will ich meinen Blog thematisch mal etwas erweitern. Ich habe schreibtechnisch (ich traue mich garnicht, es »literarisch« zu nennen) inzwischen mal wieder zig Sachen angefangen und bin fast genauso oft gegen eine Wand gelaufen. Nervig! Unnötig! Wie auch immer... auf jeden Fall will ich den Blog hier, bevor er anfängt, zu gammeln, ein wenig mit dem Gedankenbrei füllen, der mir hinsichtlich der »Kunst« (im allgemeinsten Sinne) so durch den Kopf geht. Aktive Problemverarbeitung sozusagen... insofern: Aus dem »Schreibtagebuch« nur auf's Nötigste in Form gebracht und aufbereitet – ab in den Blog!]