Sonntag, 22. September 2013

DoodleOrDie: »[Br]eaking [ba]d«

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Samstag, 21. September 2013

Fragment #9: Wahrheiten

Ein Tag,
an dem die Welt
kippt und stürzt,
auf den Boden prallt
und in einfache Wahrheiten zerfällt.

Dienstag, 17. September 2013

Fragment #8: Der Wanderer

»Ich fand mich wieder inmitten eines eng umgrenzten Landes. Hinter mir waren alle Brücken abgerissen. Weiter vor mir rauschte ein zweiter Strom und ich hatte weder Holz noch Werkzeug, um einen Übergang zu schaffen. Alle Städte um mich waren verbrannt, zerfallen zu grauen und schwarzen Ruinen. Die Wälder waren dunkel und verwuchert, und seltsame Tiere stießen ihre Rufe über die trockenen Hügel. Das Gras zu meinen Füßen knirschte verdorrt, auch wenn die Sonne keinerlei Kraft hatte. Wie ein jämmerlicher gelber Fleck hing sie in der Tiefe des Himmels, unbewegt, starr und blickte wie ein blindes Auge auf nichts herab. Kälte überzog das Land und ich zitterte in meinen Lumpen. In der Ferne, weit hinter dem Strom vor mir, erkannte ich im Dunst hohe, weit gestreckte Gebirgszüge, die sich aus grünen Ländereien erhoben, um sich in der Höhe mit den Wolken zu vereinen. Dagegen glich das Land, in das ich gelangt war, einer flachen Kuhle, einer unförmigen Senke, in der die Ruinen der Städte und die Klumpen der verwucherten Wälder beliebig dahingestreut wirkten und die am Rande von plumpen Hügeln umgeben war, hinter denen das Wasser rauschte. Weder Rast noch Ruhe warteten auf mich.«

Sonntag, 15. September 2013

Fragment #7: Schalen

Es ist eine Zeit, in der die Hände die gefüllte Schale nicht länger halten wollen. Schon schwappt und brodelt die Flüssigkeit unter dem Erzittern und Erschüttern des Haltenden. Die Oberfläche wellt und kräuselt sich und in diesen Unebenheiten scheint das gespiegelte Schwarz des Raumes für Momente aufgehoben.

Zu dieser Zeit hat sich gewöhnlich bereits ein anderes Paar Hände mit einer zweiten Schale jener ersten genähert, wo sie schon leer wartet. Jedes Mal erheben und nähern sich dann die ersteren Hände, welche das gefüllte Behältnis nicht mehr länger tragen wollen, bis sie geradewegs über dem zweiten Behältnis zum Halten kommen. Nun wird die Schale schief gestellt und erst in dünnem, dann immer breiterem Strahle ergießt sich die Substanz hinab in das neue Behältnis. Und nur einen Augenblick später wendet sich bereits der einstige Träger ab und verschwindet für immer in der Dunkelheit. Das erste Händepaar aber umgreift seine nun gefüllte Schale fester, denn die Flüssigkeit ist schwer. So steht es und rührt sich nicht, während die Substanz aufhört zu schwappen und zu gurgeln, und irgendwann an ihrem neuen Ort still zur Ruhe kommt.

Nun kann es jedoch passieren, dass kein zweiter Träger mit einer neuerlichen und leeren Schale aus dem Schwarz erscheint, um die schwere Flüssigkeit zu empfangen. Natürlich werden dennoch die Hände um die erste Schale unruhig und zittrig. Die Geduld scheint zu schwinden, der Ärger wird groß. Irgendwann geschieht es dann, dass sich die Hände trotz allem erheben, das Behältnis schief stellen und die Flüssigkeit ausgießen. Und so fließt und tropft die Substanz hinab ins Dunkel, wo sie sich bald verliert.